Das Alte Testament ist der erste Teil der Bibel. Es erzählt die Schöpfungsgeschichte und die Geschichte des Volkes Israel. Es bildet die Grundlage für den zweiten Teil, das Neue Testament.


Gleich zu Beginn des Alten Testaments wird beschrieben, wie Gott die Welt erschaffen hat. Außerdem steht da, wie Adam und Eva als erste Menschen im Paradies gelebt haben, warum ihre Söhne Kain und Abel sich stritten und wie Noah die große Flut überstanden hat. Du begegnest dort außergewöhnlichen Menschen, wie Abraham und Mose, sowie ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Sie alle sind das Volk Israel.

Es gibt aber nicht nur Erzählungen im Alten Testament, sondern auch Lieder und Weisheiten über das Leben. Du hast vielleicht schon einmal etwas von den “Psalmen” gehört. Das sind Gebete und Lieder, die sich an Gott richten. Für fast alles, was du täglich erlebst, gibt es eine passende Textstelle. Es geht um Eltern und Kinder, um Arbeit, um Krankheit, ums Feiern und Träumen, um Freundschaft, Trauer, Angst und Liebe.

Schließlich wird im letzten Teil des Alten Testaments von einigen sehr interessanten Menschen berichtet: den Propheten. Sie haben den Menschen gesagt, wie es um sie und die Welt steht und sie haben in die Zukunft geblickt. Mit dem Alten Testament beginnt die Geschichte von Gott und den Menschen – es ist auch deine Geschichte!


Mose führte die Israeliten aus Ägypten heraus, wo sie ungerecht behandelt wurden. Außerdem ist er derjenige, der Gott in einem brennenden Dornenbusch sah und dem Gott die Zehn Gebote gab. In ihnen steht, wie die Menschen gut mit Gott und miteinander leben können.

Moses Geschichte steht in der Bibel und ist sehr spannend: Als Baby wird er von seiner Mutter ausgesetzt. Die Tochter des Pharaos, des Königs von Ägypten, findet ihn bei einem Bad im Nil. Sie nimmt ihn mit und zieht ihn auf.

Als Mose aufwächst, entdeckte er, dass er kein Ägypter ist, sondern ein Israelit. Diese leben als Sklaven im Land. Sie müssen hart arbeiten und leben unter fürchterlichen Bedingungen. Moses ärgert sich sehr über die Ungerechtigkeit, die man seinem Volk antut. Gott gibt ihm die Kraft, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen.

Dafür muss Mose allerdings hart kämpfen, denn der Pharao will die billigen Arbeitskräfte nicht ziehen lassen. Er verfolgt sie lange, bis zum Ufer des Roten Meeres. Um den Soldaten das Pharaos zu entkommen, teilt Mose mit Gottes Hilfe das Rote Meer, so dass die Israeliten hindurchziehen können. So kommen Mose und sein Volk nach Israel, wo sie ein neues Leben in Freiheit beginnen.


Als Jesus durchs Land zog, lehrte und Wunder tat, wurde er von zwölf Aposteln begleitet – sie werden auch seine Jünger genannt. Nach seinen Tod haben sie Jesu Worte weiter verbreitet und die ersten christlichen Gemeinden gegründet.

Die Apostel in der Bibel sind ganz normale Leute: Fischer und Handwerker. Aber als sie Jesus kennenlernen, sind sie so begeistert von ihm, dass sie ihre Arbeit und ihre Familien verlassen, um mit ihm zu gehen. Die zwölf Apostel heißen: Andreas, Bartholomäus, Johannes, Jakobus der Jüngere, Jakobus der Ältere, Judas Iskariot, Judas Thaddäus, Matthäus, Philippus, Simon der Zelot, Simon Petrus und Thomas. Auch eine Apostelin ist Jesus gefolgt: Maria Magdalena. Als Judas Iskariot später Jesus verriet, wurde Matthias zum zwöften Jünger bestimmt.

Das Wort “Apostel” kommt aus dem Griechischen und bedeutet “Gesandter”. Die Apostel der Bibel waren Gesandte Jesu, die seine Botschaft verkündet haben. Auch heute noch gibt es Apostel: Jede und jeder, der nach Jesu Lehre lebt und diese weiterträgt, kann ein Apostel sein – auch du!


Maria ist Jesus’ Mutter. Sie begleitet ihn durch sein Leben und ist fast immer an seiner Seite, auch als er stirbt. Jesus’ Vater heißt Josef. Über ihn steht nicht viel in der Bibel, außer dass er von Beruf Zimmermann war und ein sehr gütiger Mensch.

Marias Geschichte in der Bibel beginnt mit einem Besuch des Engels Gabriel. Dieser bringt ihr die Botschaft, dass sie ein Kind bekommen wird, das sie Jesus nennen soll. Außerdem sagte er ihr, dass dieses Kind heilig sein und Sohn Gottes genannt werden wird. Nachdem Maria Jesus im Stall von Bethlehem zur Welt gebracht hat, begleitet sie ihn sein ganzes Leben lang. Nach Jesu Tod und Auferstehung bleibt Maria bei den Aposteln und hilft vermutlich auch beim Aufbau der ersten christlichen Gemeinden.

Weil Maria eine tolle Frau ist, die immer an Gott geglaubt und in seinem Sinne gehandelt hat, wird sie auch heute noch verehrt. Viele Orte, Kirchen und auch Menschen tragen ihren Namen. Es gibt Festtage, Lieder und Gebete zu ihren Ehren, beispielsweise die Feiertage “Mariä Geburt” und “Mariä Himmelfahrt” und das Gebet “Gegrüßet seist du Maria”.


Im Neuen Testament erzählen vor allem die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, wie Jesus gelebt hat. Evangelium heißt “frohe Botschaft”. Die Evangelisten erzählen also die frohe Botschaft von Jesus: von dem, was er getan und gesagt hat.

So kannst du im Neuen Testament lesen, wie Jesus geboren wurde, dass er ein Lehrer war, dass er Wunder vollbringen und Menschen gesund machen konnte – und dass er der Sohn Gottes war. Er hat den Menschen von Gott und Gottes Liebe zu ihnen erzählt. Und er hat ihnen gezeigt, wie sie selbst gut, gerecht und liebevoll miteinander leben können.

Am Ende seines Lebens wurde Jesus zum Tode verurteilt und musste am Kreuz sterben. Aber damit ist seine Geschichte nicht zu Ende. Im Neuen Testament steht, dass Jesus nach drei Tagen von den Toten auferstanden ist. Seine Freunde waren so beeindruckt davon, dass sie es allen anderen erzählen wollten. So sind die ersten christlichen Gemeinden entstanden – auch ihre Geschichte wird im Neuen Testament erzählt.


Noah gehört zu den bekanntesten Personen der Bibel. Er, seine Familie und je zwei Tiere von jeder Art wurden in einer Arche, einem großen Schiff, vor einer riesigen Flutkatastrophe gerettet.

In der biblischen Geschichte von Noah steht, dass Gott zornig, enttäuscht und traurig darüber ist, wie die Menschen mit seiner Schöpfung umgehen. Sie kümmern sich nicht um die Natur und halten keinen Frieden untereinander. Weil Gott die Menschen trotzdem liebt, will er ihnen die Möglichkeit zu einem Neuanfang geben.

Er beauftragt Noah, der ein sehr gläubiger und guter Mann ist, ein großes Schiff zu bauen. Noah soll seine Familie und von jeder Tierart ein Weibchen und ein Männchen mit in diese Arche nehmen, damit die Menschheit und die Tierwelt gerettet werden. Dann schickt Gott eine große Flut auf die Erde, in der alles untergeht – bis auf Noahs Arche.

Als das Wasser wieder gesunken ist und Noah mit seiner Familie und den Tieren das Schiff verlassen kann, schickt Gott ihnen einen Regenbogen. Ein Regenbogen ist eine Verbindung zwischen Himmel und Erde. Er erinnert Christinnen und Christen daran, dass Gott sie liebt und sie gerettet hat.


Propheten sind Frauen und Männer, die eng mit Gott verbunden sind. Sie bringen seine Botschaft zu den Menschen – vor allem in schwierigen Zeiten.

Prophetinnen und Propheten üben Kritik, wenn sich die Menschen nicht mehr an Gottes Regeln halten. Sie erinnern daran: Gott will, dass es allen Menschen gut geht und sie einander gut behandeln. Wenn sich die Menschen nicht an Gottes Regeln halten, gibt es Ungerechtigkeit und es geht vielen schlecht. Propheten sind oft unbeliebt, weil sie unbequeme Wahrheiten aussprechen.

Sie sagen den Menschen aber auch: “Gott liebt euch und vergibt euch, wenn euch eure Fehler leidtun und ihr euch ab jetzt wieder an die Regeln haltet.” Prophetinnen und Propheten sind also auch Boten der Hoffnung.

Mose, Elija, Jesaja, Jeremia und Johannes der Täufer sind einige der wichtigen Propheten in der Bibel. Mirjam, Debora und Hanna sind drei der biblischen Prophetinnen.


Die 10 Gebote stehen in der Bibel. Gott hat sie uns aufgetragen. Sie regeln das Zusammenleben der Menschen: Wenn sich alle an die Gebote halten, geht es allen gut.

In einer neuen Schulklasse stellen die Kinder mit ihrer Lehrerin oder ihrem Lehrer zuerst die Klassenregeln auf: Wie verhalten wir uns? Wie gehen wir miteinander um?

Bei Gott und den Menschen gab es auch so einen Moment. Die Bibel erzählt davon, dass das Volk der Israeliten in Ägypten als Sklaven gehalten wurde. Gott hat sie aus dieser Situation befreit und in ein anderes Land geführt, in dem sie ein neues Leben beginnen konnten. Dafür brauchten sie Regeln – für ihre Gemeinschaft miteinander und für ihre Beziehung zu Gott. Gott rief deswegen einen von ihnen, Mose, auf den Berg Sinai und übergab ihm dort die 10 Gebote. Diese Gebote haben für Christinnen und Christen auch heute noch Gültigkeit. Sie lauten folgendermaßen:

Ich bin dein Gott, der dich befreit hat. Wenn du auf meine Rettung vertraust, …

… brauchst du keinen anderen Gott mehr.

… lässt du jeden Menschen eigene Erfahrungen mit mir machen und hältst nicht nur deine für richtig und wichtig.

… nutzt du meinen Namen nicht für Dinge, die mir nicht gefallen.

… sind einmal in der Woche – am Sonntag – deine Mitmenschen und ich das wichtigste für dich.

… sorgst du später für deine Eltern, die dir das Leben geschenkt haben.

… schützt du das Leben deiner Mitmenschen.

… respektierst du die Ehe zwischen ihnen.

… respektierst du das Eigentum anderer.

… ist dir Ehrlichkeit sehr wichtig.

… ist es dir wichtig, dass jeder Mensch alles hat, was er zum Leben braucht.


Die Bibel ist nicht nur ein Buch, sondern eine Sammlung vieler verschiedener Bücher. Die Abkürzungen und Zahlen helfen dabei, bestimmte Texte in der Bibel wiederzufinden.

Du kannst dir das vorstellen, wie in einer Bibliothek: Wer dort ein Buch sucht, muss sich zurechtfinden. Er muss wissen, in welchem Raum, in welchem Regal und welchem Fach das Buch steht. So ist es auch in der Bibel: Die Bibel ist in einzelne Bücher eingeteilt. Jedes einzelne Buch ist in Kapitel und jedes Kapitel in Verse gegliedert.

Damit die Menschen eine bestimmte Stelle finden können, hat jeder Vers eine eigene Adresse. Der Titel des Buches wird mit einer Abkürzung dargestellt. Danach folgen Zahlen: Die erste steht für das Kapitel, die zweite, nach dem Komma, für den Vers.

Zum Beispiel heißt Ex 20,1:

Ex = Buch Exodus

20 = 20. Kapitel (des Buchs Exodus)

1 = 1. Vers (im 20. Kapitel des Buchs Exodus)

Und warum nimmt man nicht einfach die Seitenzahlen?

Weil es so viele unterschiedlichen Bibeln gibt: Kinderbibeln, Schulbibeln, Bibeln mit Bildern, Bibeln ohne Bilder oder Bibeln in verschiedenen Sprachen, wie Deutsch oder Französisch. Wenn du in deiner Bibel auf Seite 123 einen Text liest, bedeutet das nicht, dass ein Kind in Frankreich auf Seite 123 seiner Bibel genau dasselbe liest. Das macht es schwierig, sich über Inhalte von Textstellen auszutauschen. Die Einteilung der Bibel in Bücher, Kapitel und Verse gilt aber auf der ganzen Welt! Das heißt, dass in einer französischen Bibel an der Stelle Ex 20,1 das Gleiche steht, wie in einer deutschen Bibel.


Die Bibel wurde nicht nur von einer Person geschrieben, sondern von vielen Menschen. Denn die Bibel ist nicht nur ein Buch, sondern genau genommen eine Sammlung vieler einzelner Bücher. Deshalb wird die Bibel auch “Das Buch der Bücher” genannt. Wenn du in der Bibel liest, dann liest du also eigentlich nicht in einem Buch, sondern in einer ganzen Bibliothek!

Die verschiedenen Bücher der Bibel sind geordnet in zwei große Teile: das Alte Testament und das Neue Testament. Im Alten Testament kannst du viele spannende Geschichten über die Schöpfung und das Volk Israel lesen. Im Neuen Testament geht es hauptsächlich um Jesus und darum, wie die ersten christlichen Gemeinden ihren Glauben gelebt haben.

Die Bücher der Bibel sind zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. Die Texte des Alten Testaments sind schon 2100 bis 2900 Jahre alt! Die Bücher des Neuen Testaments wurden vor etwa 1900 Jahren geschrieben. Die Menschen, die damals gelebt haben, haben sich die Geschichten von Adam und Eva, von Abraham und Sarah, Noah, Jesus und den ersten Jüngern zuerst untereinander weitererzählt. Die Botschaft der Texte war ihnen so wichtig, dass sie sie auf keinen Fall vergessen wollten. Deswegen haben sie die Geschichten schließlich aufgeschrieben.

Wer genau welche Bücher geschrieben hat, weiß man heute nicht mehr. Aber das ist gar nicht schlimm. Wichtig ist, dass viele Menschen, die an Gott glauben, an der Bibel mitgearbeitet haben. Das macht sie zu etwas ganz Besonderem! Ein weiterer Name für die Bibel ist “Heilige Schrift“.

Warum die Bibel eigentlich geschrieben wurde, diese Frage haben wir im Kinder-Podcast auf dieser Seite beantwortet. Wenn du die Antwort hören möchtest, klicke einfach unten auf das kleine Dreieck: