Eins vorweg: Katholische und evangelische Gläubige sind alle Christen, also Menschen, die durch die Taufe ganz eng mit Gott und Jesus Christus verbunden sind. Wir glauben gemeinsam an Gott, der uns liebt, und deshalb seinen Sohn zu uns auf die Erde geschickt hat. Für alle Christinnen und Christen ist es wichtig, so zu leben, wie Jesus es vorgemacht hat. Deswegen sind ihnen zum Beispiel Frieden, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sehr wichtig.

Früher gehörten alle Christen einer einzigen Kirche an. Aber vor ungefähr 500 Jahren gab es einen Mönch namens Martin Luther. Dem gefiel nicht alles, was damals in der Kirche passierte – zum Beispiel, dass reiche Menschen besser behandelt wurden als arme und dass es die Bibel nur auf Latein gab. Das konnten nämlich nur sehr wenige Menschen lesen. Dagegen hat er protestiert. Viele Leute haben genau so gedacht wie er – die haben auch protestiert. Deswegen nennt man evangelische Christen auch “Protestanten”. Am Ende wurden neben der katholischen Kirche mehrere christliche Kirchen gegründet: die Kirchen der Reformation. “Katholisch” und “evangelisch” sind also Bezeichnungen für unterschiedliche Richtungen innerhalb der christlichen Religion. Diese verschiedenen Richtungen nennt man auch “Konfessionen”, was “Bekenntnisse” bedeutet.

Neben vielen Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Konfessionen auch leicht erkennbare Unterschiede. Zum Beispiel: Evangelische Christen haben keinen Papst. Bei den evangelischen Christen dürfen auch Frauen Pfarrer werden und die Pfarrer dürfen heiraten – beides geht bei den Katholiken nicht. Einen großen Unterschied gibt es auch bei der Eucharistiefeier, die evangelisch meist “Abendmahl” genannt wird. Dies ist für katholische und die meisten evangelischen Christen der wichtigste Gottesdienst. Katholiken glauben, dass dabei Brot und Wein zum Leib und Blut Christi werden: Sie werden zu Zeichen dafür, dass Jesus Christus wirklich in der Feier des Gottesdienstes anwesend ist. Zumindest für manche Protestanten aber sind Brot und Wein beim Abendmahl eher ein Symbol für Jesu Liebe zu uns – er hat uns so sehr geliebt, dass er für uns am Kreuz gestorben ist.

Weil sie sich in den meisten Glaubensfragen einig sind, versuchen viele Katholiken und Protestanten, ihre Religion gemeinsam zu leben. Dieses Miteinander nennt man “Ökumene”. Das ist Griechisch und bedeutet: “die ganze bewohnte Erde”. Damit wollen Christen zeigen: Eigentlich gehören wir alle zusammen!

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