Ehrlich gesagt: Niemand weiß, wie Gott wirklich aussieht. Er ist unsichtbar und ganz anders als wir Menschen. Deshalb können wir auch nur schwer beschreiben, wie er ist.

Wir können vor allem sagen, was Gott nicht ist: Er hat keine bestimmte Form. Er hat keinen Anfang und kein Ende. Er ist kein Mann und keine Frau.

Weil man sich das alles kaum vorstellen kann, haben wir Menschen immer Vergleiche gesucht. Manche stellen sich Gott als liebevolle Mutter vor. Viele auch als alten Mann mit Bart, der auf einer Wolke sitzt. Manche denken, dass er mehr wie ein Geist ist, der umherschwebt. Du kannst Gott auch mit dem Licht der Sonne vergleichen: Die Sonnenstrahlen kannst du zwar nicht sehen oder anfassen, aber du merkst, dass sie die Welt hell machen und fühlst ihre Wärme auf der Haut. Genau so kannst du Gott spüren – wenn du betest oder in die Kirche gehst oder im Alltag, wenn du merkst, dass er auf dich aufpasst.

In der Bibel erfährst du, wie sich Menschen Gott früher vorgestellt haben: Zum Beispiel als Schöpfer der Welt, als guten Freund oder als mächtigen König. Außerdem wird Gott zum Beispiel als Hirte beschrieben, als Feuer und als Wind.

Christinnen und Christen glauben, dass Gott die Menschen so sehr liebt, dass er seinen eigenen Sohn auf die Erde geschickt hat: Jesus. In Jesus wurde Gott sichtbar – und bleibt es bis heute überall dort, wo Menschen so leben, wie Jesus es vorgemacht hat.


Jesus wurde von Gott auf die Erde geschickt, weil Gott den Menschen nahe sein will. Deswegen ist er in Jesus selbst zum Menschen geworden.

Jesus hat viel vom “Reich Gottes” erzählt. Damit ist eine Welt gemeint, in der alle friedlich zusammenleben und jeder Mensch alles hat, was man für ein gutes Leben braucht. Um dort hinzukommen, sollten die Menschen einander verzeihen und sich gegenseitig helfen.

Jesus hat den Menschen dieses Leben vorgelebt: Er hat sich besonders um die Armen, Kranken und Schwachen gekümmert und auch um die, mit denen sonst niemand etwas zu tun haben wollte. Jesus hat die Menschen gelehrt, dass Gott alle Menschen liebt – mit ihren Fehlern.

Auch heute noch versuchen Christinnen und Christen, so zu leben, wie Jesus es vor 2000 Jahren vorgemacht hat. Einige nennen Jesus auch “Retter”. Das passt gut zu ihm, denn er ist zu uns gekommen, um die Welt zu verändern. Das hat er geschafft, immer wieder. Und das kannst du auch! Wenn du jemandem hilfst oder jemanden glücklich machst, dann kommst du damit dem Reich Gottes ein kleines Stückchen näher.


Christinnen und Christen glauben, dass Jesus erst gestorben und dann von den Toten auferstanden ist. Jetzt ist er bei Gott – genau so, wie alle anderen Menschen, die gestorben sind.

Als Jesus noch als Mensch auf der Erde lebte, wanderte er den größten Teil seines Lebens von Ort zu Ort. Er predigte und erzählte den Menschen von Gott. Nicht alle waren davon begeistert. Die damaligen Machthaber und religiösen Führer fühlten sich von seiner Beliebtheit bedroht. Es kam oft zum Streit. Außerdem dachten einige, dass er sich über Gott lustig machen wollte, wenn er sich selbst als “Sohn Gottes” bezeichnete. Das war damals ein schlimmes Verbrechen. So kam es, dass Jesus zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde.

Doch in der Bibel steht, dass drei Tage nach Jesu Tod sein Grab offen und leer war. Einige Frauen hatten es als erste gesehen und dann den übrigen Jüngern weitererzählt: Jesus ist von den Toten auferstanden! Gott hat ihn nicht im Tod gelassen!

In der Bibel steht, dass Jesus nach seiner Auferstehung einige Zeit auf der Erde geblieben ist und seine Freunde mehrfach getroffen hat. Er wollte damit zeigen, wie gut und mächtig Gott ist. Danach ist er zu Gott zurückgekehrt.

Wie genau hat das denn funktioniert mit der Auferstehung? Diese Frage haben wir auch im Kinder-Podcast auf dieser Seite beantwortet. Wenn du die Antwort hören möchtest, klicke einfach unten auf das kleine Dreieck:


Genau wie seine Eltern war Jesus Jude. Schon als Kind hat er sich sehr für den Glauben interessiert. Er hat viel Zeit im Tempel verbracht und die Gelehrten dort mit seinem Wissen über Gott und seinen klugen Fragen beeindruckt.

Als er älter war, ließ er sich mit vielen anderen Menschen von Johannes dem Täufer im Fluss Jordan taufen. Die Taufe sollte ein Zeichen für Reinigung und Neuanfang sein. Denn genau wie Johannes war Jesus davon überzeugt, dass viele Menschen den jüdischen Glauben nicht so lebten, wie sie sollten. Jesus erzählte diesen Menschen, dass Gott sie dafür aber nicht bestrafen werde. Denn Gott verzeiht, wenn jemand etwas Böses getan hat und freut sich, wenn jemand an ihn glaubt und Gutes tut. Eigentlich eine schöne Nachricht! Aber nicht alle waren davon begeistert. Es kam oft zum Streit, weil Jesus mit dem, was er sagte, gegen die bis dahin gültige Meinung und sogar gegen Gesetze verstieß. Schließlich wurde er deswegen sogar zum Tode verurteilt und gekreuzigt.

Dass nach seinem Tod aus dem Judentum heraus eine neue Religion entstand, hatte Jesus nicht geplant. Aber seine Anhänger wollten nach seiner Lehre leben. Für sie war er der Held, deswegen gaben sie ihm den Beinamen “Christus”, was “Gesalbter” bedeutet. Das war eine große Ehre, denn gesalbt wurden nur wirklich mächtige Menschen, zum Beispiel Könige. Sich selbst nannten seine Anhänger “Christinnen und Christen”.

Hier kannst du mehr über das Judentum erfahren!


In der Bibel steht, dass Jesus viele Wunder vollbracht hat: Er konnte Brot vermehren, Wein in Wasser verwandeln und kranke Menschen wieder gesund machen. Christinnen und Christen glauben, dass Jesus ganz besondere Kräfte hatte. Die Menschen spürten in seinen Wundertaten die heilsame Nähe Gottes.

Die wahrscheinlich bekannteste Geschichte im Neuen Testament ist die von Jesu Geburt – auch die war schon wunderbar! Er wurde in einem Stall in Bethlehem geboren, einer kleinen Stadt in Israel. Seiner Mutter Maria war zuvor ein Engel erschienen und hatte ihr gesagt, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen würde.

Darüber, was Jesus als Kind und Jugendlicher gemacht hat, wissen wir heute nur sehr wenig. Er wuchs in einem kleinen Dorf namens Nazareth auf. Wahrscheinlich half er dort seinem Vater Josef bei dessen Arbeit als Zimmermann. Als Jesus ungefähr dreißig Jahre alt war, ließ er sich von Johannes dem Täufer im Fluss Jordan taufen. Außerdem begann er, den Menschen von Gott zu erzählen und ihnen zu helfen. Schnell fand er erste Anhänger – seine Jünger. Mit ihnen zog er im Land umher. Er predigte und lehrte und immer mehr Menschen hörten ihm zu. Jesus forderte die Menschen auf, friedlich zusammenzuleben und sich gegenseitig zu helfen.

Jesus hat ganz fest darauf vertraut, dass Gott ihm immer helfen wird. Er hat immer wieder zu seinem Vater im Himmel gebetet und ihm gedankt. Dadurch hat er sich neue Kraft für sein wunderbares Handeln geholt.

Auch heute noch erzählen Christinnen und Christen sich die Wundergeschichten Jesu. Damit erinnern sie sich daran, dass Gott die Menschen auch aus ausweglosen Situationen retten kann.


Na klar! Gott ist überall und kann dich immer hören – egal wo du bist oder wie leise du redest. Wenn du mit Gott sprichst, dann nennt man das beten.

Wenn du betest, erzählst du Gott von dir. Ihm kannst du anvertrauen, was du erlebt hast, was dir wichtig ist, was dich freut oder was dir Sorgen macht. Vielleicht möchtest du dich auch bei Gott bedanken oder ihn um etwas bitten – das geht natürlich auch.

Wenn du ganz still bist, dann geht beten besonders gut. Dann kann nicht nur Gott dich hören, sondern du hörst auch ihn! Denn Gott hört nicht nur zu, er antwortet auch. Manchmal kannst du seine Antwort vielleicht nicht hören. Oder er antwortet ganz anders, als du denkst. Möglicherweise hast du plötzlich eine ganz tolle Idee, auf die du vorher nicht gekommen bist. Oder du spürst einfach im Bauch oder im Herzen, dass jemand bei dir ist.

Mit dem Beten ist es nicht wie bei einem Automaten, in den man Geld reinwirft und eine Taste drückt und dann bekommt man etwas Süßes. Du bittest um etwas und das passiert dann auch – so funktioniert das nicht. Gott ist eher wie eine Wundertüte: Du weiß nie, was dabei rauskommst, wenn du mit ihm redest. Aber du kannst darauf vertrauen, dass Gott es immer gut mit dir meint.


Diese Frage haben sich Menschen schon oft gestellt. Eine endgültige Antwort darauf gibt es leider nicht. Aber hier sind ein paar Ideen, die vielleicht beim Nachdenken darüber helfen können:

Christinnen und Christen glauben, dass Gott gut und mächtig ist. Und dass er will, dass wir Menschen glücklich sind. Deswegen verstehen viele nicht, dass er so viel Leid geschehen lässt: Menschen werden krank und haben Schmerzen. Andere haben nicht genug zu essen oder keinen Platz zum Wohnen. Menschen sterben, obwohl sie noch gar nicht alt sind. In der Welt gibt es viel Streit, Gewalt und Krieg. Es gibt Unfälle und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben.

Manches Leid könnten die Menschen verhindern oder verkleinern. Zum Beispiel, wenn Reiche mehr mit Armen teilen würden. Wenn alle sich für mehr Klimaschutz einsetzen würden. Oder wenn Probleme friedlich gelöst würden.

Manchmal lässt Gott aber auch Leid geschehen, für das wir Menschen nichts können. Warum er das tut, weiß niemand. Natürlich dürfen wir Menschen uns deswegen bei Gott beklagen und ihn fragen, was das soll. Wir dürfen auch wütend sein, dass solches Leid geschieht. Und trotzdem können wir Hoffnung haben, dass Gott das Beste für die Menschen will und immer für uns da ist. Besonders für diejenigen, denen es gerade schlecht geht.


Nein, denn es gibt viele verschiedene Religionen. Manche Menschen glauben an einen Gott, manche an viele Götter. Die meisten Menschen um dich herum sind wahrscheinlich Christen. Diese Religion hat sich aus dem Glauben an Jesus Christus entwickelt. Es gibt noch vier andere große Religionen: den Hinduismus, den Buddhismus, das Judentum und den Islam. Alle zusammen nennt man die fünf Weltreligionen. Außerdem gibt es noch viele kleinere Religionen. Und es gibt auch einige Menschen, die gar nicht an Gott glauben – sie werden Atheisten genannt.

Die Menschen im Judentum, Christentum und Islam glauben an einen Gott. Sie erzählen sich viele gemeinsame Geschichten über ihn. In manchen Glaubensfragen sind sich Juden, Christen und Muslime nicht einig – zum Beispiel glauben Juden und Muslime nicht, dass Jesus Gottes Sohn war. Deswegen feiert man im Islam und im Judentum auch nicht Ostern und Weihnachten.

Hinduisten verehren viele verschiedene Gottheiten. Buddhisten beten gar keinen Gott an – sie suchen in ihrer Religion nach Wegen, das Leiden der Welt zu überwinden.

Eine Sache ist aber bei allen gläubigen Menschen gleich: Sie sind überzeugt, dass sie nicht alleine sind und dass es im Universum etwas gibt, dass unendlich viel größer ist, als sie selbst.

Mehr über andere Religionen kannst du auf dieser Internetseite erfahren: www.religionen-entdecken.de


Beten ist gar nicht schwer! Eigentlich musst du nur drauf los reden – so, als würdest du dich mit deinem besten Freund oder deiner besten Freundin unterhalten.

Beten kann man fast immer und überall: beim Aufstehen, vor dem Essen, vor dem Schlafengehen, allein, mit der Familie oder mit anderen zusammen beim Gottesdienst. Viele Menschen schließen beim Beten die Augen und falten die Hände. Manche knien sich hin und bekreuzigen sich oder sie breiten die Arme weit aus. Das muss nicht sein, kann aber dabei helfen, sich aufs Beten zu konzentrieren.

Ein Gebet kann ein Lied sein oder nur ein Gedanke, den du an Gott schickst. Auch das kann Gott hören. Jeder Mensch kann seine ganz persönlichen Gebete zu Gott sprechen. Wenn Christen zusammen beten, sprechen sie oft das “Vater unser”. Das ist das erste Gebet, das Jesus seine Jünger gelehrt hat. In der Bibel steht, dass er es viele Male gemeinsam mit ihnen gebetet hat.

Am Ende eines Gebets sagen Christen meistens “Amen”. Das ist ein Wort aus der hebräischen Sprache. Übersetzt bedeutet es: “So ist es.” oder “So soll es sein.”


Der Heilige Geist ist kein Gespenst, sondern die Kraft Gottes, die den Menschen Mut machen will. Wer unsicher ist oder Angst hat, kann sich an den Heiligen Geist wenden, damit er ihn beschützt und begleitet.

Der Heilige Geist ist als Kraft Gottes ein Teil von ihm. Er ist genauso wichtig, wie Gott selbst und wie Jesus, Gottes Sohn. Alle drei gehören zusammen. Deswegen sagen Christen zum Beispiel, wenn sie das Kreuzzeichen machen: “Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes”.

Du kannst den Heiligen Geist nicht sehen, aber vielleicht spürst du manchmal seine Kraft, wenn du Hilfe brauchst. So war es auch bei den Jüngern Jesu. Jedes Jahr an Pfingsten feiern Christinnen und Christen, dass der Heilige Geist den Jüngern nach Jesu Tod Mut gemacht hat. In der Bibel steht, dass der Heilige Geist ihnen als “Zungen wie von Feuer” erschienen ist. Deswegen wird der Heilige Geist in Bildern oft als Flamme dargestellt. Aber auch die Taube ist ein Symbol für den Heiligen Geist – als Zeichen für Frieden, Gemeinschaft und Liebe.